von Claus Strigel & Bertram Verhaag
Grimme Preis Spezial 1997
50 Kilometer Stau hinter München. Stop-and-go auf allen Verkehrswegen im Rest der Republik. Ozon-Warnung: Kinder und Greise bitte nicht bewegen. Die frische Luft meiden, denn was da frisch riecht, ätzt die Lunge. Häuserfassaden bröckeln, die Wälder sterben, Autoabgase schließen den CO2-Deckel über unseren Köpfen. Klimakatastrophe nennen wir das.
Mit Vollgas in den Stau, durch tote Wälder im ewigen Sommer? Das Auto als Suchtmittel. Autofahren irrational wie jede andere Drogenabhängigkeit? Konsequent bis zum letzten goldenen Schuss?
Längst sind aus Fahrzeugen Stehzeuge geworden, längst sind die Autobahnen der größte Parkplatz der Republik, längst denken schon Kinder über die verdrängten Folgekosten nach, aber immer noch fordern wir "Freie Fahrt für freie Bürger".
>> Mehr Fan-Post >>MAMA PAPA AUTO: Ein Film im Sinn assoziativer Collage-technik. Ein Essay ohne Worte, mit O-Tönen natürlich, aber ohne erklärende Texte und natürlich ohne erhobenen Zeigefinger.
Die Hände bleiben am Steuer.
Ähnlich wie ein Autofahrer erst im Stau stehend die Chance bekommt, über Sinn und Unsinn dieser Bewegungsart nachzudenken, soll der Film Erfahrungen vermitteln. Visuell, assoziativ. Ernst und zum Lachen. Realistisch und absurd. Ein Film wie die ersten Worte vieler Kinder: MAMA PAPA AUTO
Aus unserer Trilogie "Der Mensch und seine Sachen"