In einem wilden Rutsch durch das 20. Jahrhundert geht dieser Film der Frage nach, ob sich im Kern unserer Schulen und Klassenzimmer tatsächlich etwas geändert hat. Liest man reformpädagogische Schulkritik aus den 20er Jahren oder aus aktueller Zeit , die Autoren beschreiben und kritisieren eine so gut wie identische pädagogische Haltung. Spricht man mit 10-jährigen Schülern oder 80-jährigen Ex-Schülern , wie gleichen sich doch in vielem die Kernerfahrungen. Auch das auf Schulbänken in Form von Graffities überlieferte Leiden, Zittern und Langweilen hat nur den Jargon und das Schriftbild gewechselt.
HERR, LASS ES MITTAG WERDEN! Dieser Spruch ist gewissermaßen das Destillat aus den Schulerfahrungen aller Schülergenerationen dieses Jahrhunderts. "Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Die Rohstoffe, die es für uns auszubeuten gilt, liegen in den Köpfen unserer Kinder!" Kinderköpfe als profitable Bergwerke. Dagegen steht der Schulkritiker Prof. Paulig (Universität Eichstätt), mit dem leitmotivischen Rabelais-Zitat: "Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Feuer, die entzündet werden wollen" Unser Schulwesen hatte nie den Mut, den Bedürfnissen der Kinder zu dienen, anstatt denen des Staates, der Gesellschaft und der Wirtschaft. Tatsächlich ein Widerspruch? Dieses Mißtrauen ist der Boden der fatalen Kontinuität in deutschen Schulen und bestimmt die pädagogische Praxis heute, gestern und vorgestern. Und dies, obwohl wir es längst besser wissen könnten. Der Film erzählt von diesem BESSEREN WISSEN. |
aus der Reihe 100 Deutsche Jahre: Die Deutschen und... die Schule |
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